Wie werden Atemwegserkrankungen und Husten bei Pferden behandelt und wie können sie geheilt werden?
In diesem zweiten Teil geht es um Therapien und Minimieren der Auslöser, die den Pferdehusten verursacht haben. Wichtig dabei zu wissen ist, um welche Form der Atemwegserkrankung es sich beim Pferd handelt: Akuter Infekt, chronischer Husten beim Pferd, Pferde-Asthma/ Equines Asthma.
Dr. Marc Dahlkamp, Fachtierarzt für Pferde und FEI Tierarzt, Mitinhaber der Tierarztpraxis Dahlkamp stellt mögliche Therapien für Pferde mit Atemwegserkrankungen vor.
Bitte schau dir für genaue Infos das Video an, dort wird das Thema Therapien und Behandlung von Atemwegserkrankungen beim Pferd sehr detailliert erläutert. Infos zu Ursachen und Diagnostik von Atemwegserkrankungen beim Pferd findest du im 1. Teil unserer Videoserie.
Hier findest du eine kurze Zusammenfassung des Videos:
Tierarzt Dr. Marc Dahlkamp: Atemwegserkrankungen Teil 2/3: Husten beim Pferd – Therapien & Behandlung
Wie können akute Atemwegserkrankungen beim Pferd behandelt werden?
Ein akuter Atemwegsinfekt beim Pferd mit bakterieller Ursache kann mit einem Antibiotikum behandelt werden. Zusätzlich sollte eine begleitende Therapie stattfinden, um die akuten Symptome zu behandeln. Das kann z. B. ein Schleimlöser sein, um das Pferd beim Abhusten des Schleims zu unterstützen. Bei Atemnot muss zusätzlich auch ein bronchienerweiterndes Medikament verabreicht werden. Gerade bei fiebrigen Infekten ist die akute Atemwegserkrankung durch die Gabe eines Breitbandantibiotikums gut zu behandeln.
Wie können chronische Atemwegserkrankungen beim Pferd therapiert werden?
Eine chronische Atemwegserkrankung beim Pferd ist häufig haltungsbedingt. Bevor man bei einer chronischen Atemwegserkrankung also mit der Therapie beginnen kann, sollten unbedingt die Auslöser beseitigt werden, die zu dieser Erkrankung geführt haben. Bei einer haltungsbedingten Atemwegserkrankung ist das Heu der häufigste Auslöser. Um diesen Auslöser zu beseitigen, kann das Heu bewässert oder bedampft oder durch hochwertige Heulage ersetzt werden.
Neben ausreichend frischer Luft ist auch wichtig, dass die Lunge des Pferdes als Hochleistungsorgan ausreichend beansprucht wird. Wenn das Pferd nicht durch orthopädische Einschränkungen beeinträchtigt ist, ist aktive Bewegung deshalb ein wichtiges Therapeutikum bei chronischen Atemwegserkrankungen. Angepasst an den Krankheitszustand des Pferdes gilt: Je mehr, desto besser.
Eine trainierte Lunge ist elastisch und kann Schadstoffe und Allergene, die eine Atemwegserkrankung auslösen können, wieder heraus transportieren. Bei unterbeanspruchten Pferden sammelt sich in der Lunge zunehmend Schleim. Im ersten Video unserer Serie zu Atemwegserkrankungen erklärt Dr. Marc Dahlkamp, dass eine Pferdelunge bis zu 100.000 Liter Luft am Tag veratmen kann. Durch eine Belastung der Lunge kommt viel frische Luft in die Lunge hinein und gleichzeitig viele schlechte Stoffe heraus.
Wenn die auslösenden Faktoren einer chronischen Atemwegserkrankung minimiert wurden, besteht die Therapie der Erkrankung aus der Gabe von schleimlösenden und ggf. bronchienerweiternden Medikamenten. Bei einer entzündlichen Erkrankung wird der Behandlung zusätzlich eine entzündungshemmende Komponente hinzugefügt. Kortikosteroide können bei chronischen Erkrankungen helfen, die Lungengesundheit des Pferdes wiederherzustellen.
Nachdem die Ursachen der Erkrankung minimiert wurden, ist es also wichtig, das Pferd eine Zeit lang intensiv zu behandeln und das Pferd dann mit den verbesserten Haltungsbedingungen gesund zu erhalten.
Im 3. Teil unserer Reihe zu Atemwegserkrankungen bei Pferden geht es um die Prävention von Atemwegserkrankungen beim Pferd.
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