Dr. Bernhard Janetzko, Inhaber der Pferdepraxis Janetzko & Lange ist spezialisiert auf Orthopädie und Sportpferdemedizin.
Kissing Spines ist eines der vielen Rückenerkrankungs-Syndromen beim Pferd. Bernhard erklärt dir die Anatomie der Wirbelsäule eines Pferdes. Was ist das Kissing Spines Syndrom? Welche die Ursachen könnte Kissing Spines haben?
Weiterhin erläutert Bernhard, welche Therapiemöglichkeiten gibt und wie die Chancen stehen, wieder ein schmerzfreies, rittiges Pferd zu erhalten.
Im folgenden Text fassen wir das Video für dich zusammen.
Tierarzt Dr. Bernhard Janetzko: Kissing Spines – Ursachen, Erkennen, Therapie
Was ist Kissing Spines beim Pferd?
Das Kissing Spines-Syndrom ist eines von vielen Rückenerkrankungssyndromen bei Pferden. Bei Kissing Spines berühren sich die Dornfortsätze der Wirbel bei einem Pferd. Dadurch wird Stress auf den voranliegenden oder dahinterliegenden Knochen ausgeübt. Das kann sich unter Umständen durch Schmerzen, Leistungseinbußen und Unrittigkeit zeigen.
Die Wirbelsäule eines Pferdes besteht nach der Halswirbelsäule aus den Brustwirbeln, den Lendenwirbeln, dem Kreuzbein und den Schweifwirbeln.
Kissing Spines betrifft meist die Brustwirbelsäule, vor allem im Bereich der Sattellage, und die Lendenwirbelsäule.
Wie entsteht Kissing Spines bei Pferden?
Zur Entstehung von Kissing Spines bei Pferden wird viel geforscht, bislang sind noch nicht alle Ursachen bekannt. Veränderungen in den Dornfortsätzen können genetisch bedingt sein. Es besteht allerdings auch der Verdacht, dass Kissing Spines durch falsche Arbeit, Traumata und Wachstum entstehen kann.
Welche Symptome gibt es bei Kissing Spines beim Pferd?
Die Symptomatik bei Kissing Spines ist sehr vielfältig. Eine große Gruppe von Pferden mit Kissing Spines zeigt gar keine Symptome, bringt gute Leistungen und ist im hohen Sport sehr erfolgreich.
Typische Symptome von Kissing Spines sind Unrittigkeit, Widersetzlichkeit und andere Schmerzäußerungen.
Wie verläuft die Diagnose von Kissing Spines beim Pferd?
Eine Röntgenaufnahme der Brust- und Lendenwirbel ist hilfreich, um zu sehen, ob in den Dornfortätzen reaktive Veränderungen vorkommen. In der Röntgenaufnahme kann man auch das Ausmaß der Veränderungen feststellen.
Ergänzend zum Röntgen ist eine Ultraschalluntersuchung des dorsalen Bereichs sinnvoll. Hierbei können die Bänder im Rücken des Pferdes untersucht werden und eventuelle Läsionen und Flüssigkeitsansammlungen erkannt werden.
Mit einer Szintigrafie kann die Knochenaktivität und -reaktivität gemessen werden, um den schmerzhaften Bereich des Rückens zu identifizieren.
Wie verläuft die Behandlung von Kissing Spines beim Pferd?
Bei Kissing Spines gibt es für Pferde verschiedene therapeutische Ansätze. Dazu zählen zum Beispiel ein ausgewogenes, schonendes und rückenaufbauendes Training, Physiotherapie, Akupunktur und verschiedene medizinische Behandlungsmethoden.
Medizinische Behandlungsmethoden zielen vor allem darauf ab, den Schmerz des Pferdes im Rücken zu lindern. Dazu können Medikamente verabreicht werden, die die Knochenaktivität reduzieren, es können schmerzlindernde Injektionen verabreicht werden oder Muskeln lokal behandelt werden, um eine Lockerung und Schmerzlinderung zu erzeugen.
Wie ist die Prognose bei Kissing Spines beim Pferd?
Wichtig bei Kissing Spines ist, dass jeder Fall individuell ist. Dementsprechend muss im Einzelfall entschieden werden, was für das einzelne Pferd am wichtigsten und welcher Bereich am schmerzhaftesten ist. Im Anschluss muss mit dem Tierarzt, dem Physiotherapeuten und dem Sattler ein Behandlungskonzept ausgearbeitet werden.
Wichtig ist, dem Pferd genug Zeit zu geben, um sich zu regenerieren. Dann besteht eine gute Chance, nach der Behandlung wieder ein schmerzfreies und rittiges Pferd zu haben.
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