
Die Periodische Augenentzündung, auch Equine rezidivierende Uveitis (ERU) oder Mondblindheit genannt, ist eine Erkrankung des inneren Auges, die in Schüben auftritt. Infolge dieser wiederkehrenden Entzündungen kann das Pferd durch Veränderungen und Verklebungen an der Netzhaut und an der Linse im schlimmsten Fall erblinden. Eine sofortige Behandlung ist daher sehr wichtig. 90 % der Fälle können im frühen Stadium durch eine OP geheilt werden.
Symptome
- Geschwollene Augenlider
- Tränenfluss
- Lichtscheuheit
- Hochgradige Schmerzhaftigkeit des Auges
Findet eine periodische Augenentzündung im hinteren Auge statt, kann sie zunächst oft unerkannt bleiben.
In jedem Fall gilt: Bei Symptomen direkt eine*n Tierärzt*in kontaktieren. Mithilfe eines Augenspiegels kann dann geklärt werden, ob eine Entzündung im inneren Auge vorliegt.
Nur ein sehr kleiner Teil der betroffenen Pferde kann mithilfe von aufwändigen intensivmedizinischen Maßnahmen (z.B. die Versorgung des Pferdes über eine Infusion, Beatmung) gerettet werden. Aussicht auf Behandlungserfolg besteht meist nur bei unvollständig entwickeltem Krankheitsbild. In den meisten Fällen jedoch endet die Tetanusinfektion tödlich. Ursächlich ist die Lähmung der Atemmuskulatur, die über Kurz oder Lang zum Ersticken führt.
Ist sich der/die Tierärzt*in unsicher, ob es sich um eine periodische Augenentzündung handelt, so kann das Auge punktiert werden und eine Kammerwasserprobe entnommen werden und im Labor untersucht werden.
Da es auch viele Hornhauterkrankungen gibt, die periodisch auftreten, ist es vor einer Behandlung in jedem Fall wichtig, die Diagnose sicher zu stellen.
Ursachen
Bei Warmblutpferden sind häufig die Bakterien Leptospiren verantwortlich für die periodische Augenentzündung. Diese Bakterien werden von Nagern, wie Ratten oder Mäusen, welche im Pferdestall leben, übertragen. Bei anderen Pferderassen geht man eher davon aus, dass es sich bei der periodischen Augenentzündung um eine genetisch übertragbare Autoimmunerkrankung handelt.
Behandlung
Für eine erfolgreiche Behandlung ist der Faktor Zeit sehr entscheidend. Je früher die Anzeichen einer periodischen Augenentzündung erkannt werden, desto besser sind die Heilungschancen.
Wird ein akuter Schub festgestellt, so sollte direkt eine Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten vorgenommen werden. Wird eine Entzündung nicht behandelt, kommt es zu Fibrinausschwitzungen ins Auge. Durch diese Entzündungsprodukte kommt es zu Verklebungen im inneren Auge und an der Linse.
Sofern die Hornhaut noch intakt ist, sollte mit einer cortisonhaltigen Aufgensalbe behandelt werden. Die Pupille sollte mithilfe von Atropin weitgestellt werden und es sollten systemisch Entzündungshemmer verabreicht werden.
Operative Versorgung
Bei der klassischen Form der periodischen Augenentzündung kann nach gesicherter Diagnose eine Vitrektomie vorgenommen werden. Dabei werden die Entzündungsprodukte und die entzündungsverursachenden Leptospiren im Glaskörper unter Vollnarkose ausgespült.
Geht man von einer Autoimmunerkrankung aus, ist es oft sinnvoll ein Cyclosporin-Implantat eizusetzen.
Welche OP im Einzelfall die bessere Wahl ist, sollte immer individuell durch eine*n Fachtierärzt*in geklärt werden.
