Unter einem Kreuzverschlag (Belastungsmyopathie) versteht man eine Muskelerkrankung, die häufig bei Belastung auftritt, die auf eine vorangegangene Ruhepause folgt.
Während einer Ruhepause produzieren die Muskel Glykogen, welches in der Regel durch die folgende Muskelarbeit wieder abgebaut wird. Findet keine ausreichende Muskelarbeit statt, so baut der Muskel das Glykogen nicht vollständig ab und es kommt zur Bildung von Milchsäure (Laktat). Diese wiederum schädigt, in Kombination mit einer schlechten Durchblutung, den Muskel.
Symptome eines Kreuzverschlags
Bei der milderen Form des Kreuzverschlages sind folgende Symptome typisch:
- – Koliken
- – Steifer Gang
- – Gekrümmter Rücken
- – Überstreckte Sprunggelenke
- – Bewegungsunlust
- – Verkrampfte Muskulatur besonders im Bereich des Rückens und der Kruppe
Ist die Belastungsmyopathie stärker ausgeprägt, können zudem folgende Symptome auftreten:
- – Pferd kann sich kaum bewegen
- – Starkes Schwitzen
- – Beschleunigte Atmung, beschleunigter Puls
- – Absatz von dunkel gefärbtem Urin
- – Es kann zu Festliegen bis zum Versterben des betroffenen Pferdes kommen
Belastungsmyopathie beim Pferd: immer ein Notfall!
Bei einem Kreuzverschlag handelt es sich immer um einen tierärztlichen Notfall! Sobald du Symptome feststellst, solltest du umgehend deine/n Tierärzt*in kontaktieren. Vermeide es, dein Pferd zu bewegen.
Tierärzt*innen können einen Kreuzverschlag durch gezielte Fragen zur Haltung, Belastung und Fütterung des Pferdes und durch eine gründliche Untersuchung des Pferdes diagnostizieren. Eine Blut- oder Urinuntersuchung liefern zusätzliche Klarheit.
Eine Behandlung erfolgt zunächst über Infusionen, um den Flüssigkeitshaushalt deines Pferdes auszugleichen. Zudem werden schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente gegeben. Entkrampfende Mittel sowie vorsichtige Massagen können die Durchblutung der Muskulatur fördern.
Ob ein Pferd nach einem Kreuzverschlag wieder vollständig gesund werden kann, hängt sehr davon ab, wie stark die Muskulatur bereits geschädigt ist. Eine strikte Ruhigstellung sowie eine Futterumstellung in der ersten Zeit können die Heilung unterstützen.