Alterungsprozesse laufen bei Pferden sehr individuell ab und sind von verschiedenen Faktoren, wie Rasse, Krankheitsgeschichte, Nutzung, Trainingszustand abhängig.
Von älteren Pferden spricht man im Allgemeinen ab einem Alter von ca. 15 Jahren. Ab diesem Alter solltest du anfangen, das Management deines Pferdes zu optimieren, um ihm auch im höheren Alter ein lebenswertes und gesundes Leben zu ermöglichen.
Wenn Pferde älter werden verlangsamen sich die Stoffwechselprozesse, was zu einer Verschlechterung des allgemeinen körperlichen Zustands führt. Muskeln bauen sich schleichend ab, das Pferd hat weniger Kraft und Verschleißkrankheiten, wie z. B. Arthrose, nehmen zu.
Auch alte Pferde sind Bewegungstiere!
Allgemein gilt: Auch alte Pferde sind Bewegungstiere!
Das bedeutet: Angemessene Bewegung ist die beste Gesundheitsprophylaxe.
Achte bei der Bewegung deines älteren Pferdes besonders darauf, dass sie an den Gesundheits- und Trainingszustand deines Pferdes angepasst ist und wähle vermehrt Übungen, die der Gesunderhaltung und Mobilisation des Pferdekörpers dienen.
Kann ein altes Pferd z. B. aufgrund von mangelnder Rückenmuskulatur nicht mehr geritten werden, kannst du es auch vom Boden aus wunderbar gesunderhaltend trainieren.
Regelmäßige Kontrollen sind wichtig
Du solltest dein älteres Pferd regelmäßig (mind. 1-2 mal pro Jahr) vom Tierarzt durchchecken lassen, um mögliche Alterserscheinungen und Krankheiten frühzeitig zu erkennen und diesen entgegen zu wirken.
Auch eine regelmäßige Zahnkontrolle ist bei alten Pferden von großer Bedeutung. Die Zähne werden mit zunehmendem Alter länger, brechen schneller und können sogar herausfallen.
Da ältere Pferde häufig auch Probleme mit der Aufrechterhaltung und Regulierung ihrer Körpertemperatur haben, kann es notwendig sein, sie schon bei höheren Temperaturen einzudecken und sie vor widrigen Wetterbedingungen besonders zu schützen.
Fütterung und Haltungsbedingungen anpassen
Um eine optimale Nährstoffversorgung des alten Pferdes zu gewährleisten, solltest du in regelmäßigen Abständen ein Blutbild machen lassen, um Nährstofflücken über Zusatzfutter auszugleichen. Verliert ein älteres Pferd stark an Gewicht, so können spezielle Aufbaufuttermittel für ältere Pferde Abhilfe schaffen.
Ist ein Pferd nicht mehr in der Lage Raufutter zu kauen und aufzunehmen, so kann es beispielsweise durch eingeweichte Heucobs ergänzt oder ersetzt werden.
Auch für alte Pferde ist das Zusammenleben im Herdenverband von großer Bedeutung. Da sie allerdings körperlich oft nicht mehr in der Lage sind, ihren Platz in der Herde zu verteidigen, rutschen sie in der Rangordnung oft nach unten. Achte darauf, dass sich dein altes Pferd gut mit seinen Weidekollegen versteht und stelle sicher, dass es immer Zugang zu Futter, Wasser und einem Unterstand hat.